Am Bild: Caritas-Mitarbeiterin Claudia Radinger mit den Eltern und ihren Drillingen.
Zwei Wochen brauchten Christina und Alexander Loibl aus Pfarrkirchen bei Bad Hall, um zu verdauen, dass sie Drillinge bekommen würden. „Wir waren völlig baff und durch den Wind“, erinnert sich das Ehepaar. Doch dann begann es sich auf die Herausforderung vorzubereiten und organisierte sich unter anderem eine Mitarbeiterin der Mobilen Familiendienste von der Caritas, die der Familie von Anfang an zuhause zur Seite stand.
Am 27. November 2018 erblickten Lena, Leonie und Sophie als Frühchen das Licht der Welt. Nach zwei Monaten unter der Obhut des Kepler Uniklinikums Linz durfte die Mutter mit ihren Drillingsfrühchen nach Hause. Dort bekam sie gleich Unterstützung durch Caritas-Familienbegleiterin Claudia Radinger.
„Natürlich gab es im Vorfeld Unsicherheiten und Befürchtungen, wie es wohl werden würde, wenn plötzlich eine fremde Person bei unseren Drillingen im Haus ist“, erinnert sich Christina Loibl zurück. Doch die Bedenken waren schon nach kurzer Zeit wie weggeblasen. „Man lebt sich zusammen – und es funktioniert. Auch man selbst funktioniert einfach. Es bleibt dir auch nichts anderes übrig“, lacht die Drillings-Mama. Zu Beginn war Caritas-Familienbegleiterin Claudia Radinger fünf Mal pro Woche den ganzen Tag bei Familie Loibl mit den Babys. Allmählich wurde die Betreuung verkürzt. Heute sind die Caritas-Mitarbeiterinnen Claudia Radinger, Barbara Winter oder Andrea Weberndorfer drei Mal pro Woche von 9 bis 14 Uhr in der Familie. Den Rest der Zeit stemmt die gelernte Restaurantfachfrau Christina Loibl mit Unterstützung ihres Mannes und mit viel Humor: „Man ist einfach Mama 24 Stunden am Tag. Diese Nacht war ich vier Stunden durchgängig auf den Beinen, weil eines der drei Kinder Beschwerden hatte.“ Zeit, sich dafür mal tagsüber ein Stündchen niederzulegen, ist keine. Luxus ist für mich schon, einmal in Ruhe zu duschen. „Irgendjemand von den Dreien will immer etwas. Da ist es eine große Hilfe, wenn zwei weitere helfende Hände zur Stelle sind.“ Und die Caritas-Mitarbeiterin packt überall dort mit an, wo ihre Hilfe gerade gebraucht wird – ob im Haushalt oder direkt bei den Kindern.
Kraft in dieser stressigen Zeit geben Christina Loibl die schönen Momente mit ihren Babys: „Wenn sie lachen und ich sehe, dass es ihnen gut geht. Da geht einem das Herz auf.“
Trotz Unterstützung wird es noch eine Weile turbulent im Hause Loibl zugehen. „Was uns aber wirklich erstaunt ist, dass man als Familie mit Drillingen finanziell deutlich schlechter gestellt wird, als wenn man drei Kinder hintereinander bekommt“, erzählt Papa Alexander. „Nicht nur, dass es keine verlängerte Karenzzeit gibt, auch das Kinderbetreuungsgeld bekommen wir nicht dreifach, sondern nur zweifach. Für das erste Kind den vollen Betrag, für die beiden weiteren jeweils nur die Hälfte. Und das, obwohl die Kosten bei Drillingen deutlich höher sind. Wir brauchen schließlich alles gleichzeitig – und kein Kind kann die Dinge von den älteren Geschwistern verwenden. Das fängt bei der Kleidung an und geht über Spielzeug oder Trinkflaschen bis hin zu Kinderwagen und Maxi Cosi.“
Info:
Die Caritas bietet die Mobilen Familiendienste im Auftrag des SHV (Sozialhilfeverband) an. Der Kostenbeitrag für die Familie ist sozial gestaffelt. Die restlichen Kosten werden aus öffentlichen Mitteln vom SHV Steyr-Land und dem Land OÖ übernommen. Den Tarifkalkulator und nähere Infos gibt es auf www.mobiledienste.or.at. Die Mobilen Familiendienste der sind in den Bezirken Steyr, Steyr-Land und Kirchdorf von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr unter 07582 645 70 erreichbar.
Mehrlingsbonus vom Land OÖ:
Das Land OÖ zahlt eine einmalige finanzielle Unterstützung für Familien mit Mehrlingsgeburten:
Zwillinge: 500 Euro Geldleistung + 100 Euro Gutschein für den Caritas- Familiendienst
Drillinge: 1000 Euro Geldleistung + 200 Euro Gutschein für den Caritas-Familiendienst