Caritas-Mitarbeiterin ist seit 30 Jahren für Familien im Einsatz

Wenn das Familienleben im Alltag überfordert, springen die Familienhelferinnen der Caritas ein. Gerlinde Niedermayr-Asamer (51) aus Ottnang am Hausruck ist seit 30 Jahren als „helfender Engel“ in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden im Einsatz. Die dreifache Mutter greift Familien unter die Arme, bis der Alltag wieder ruhig abläuft.

Als Teilzeitkraft betreut Gerlinde Niedermayr-Asamer zwischen drei und fünf Familien pro Woche. „Ich sag gern: Mein Mann und die Kinder sind alle bei der Feuerwehr aktiv im Einsatz. Ich bin bei der Caritas und helfe in Familien, wenn es ‚brennt‘“, so Gerlinde Niedermayr-Asamer. Eigentlich wollte sie nach der Matura Lehrerin werden. Weil damals die Berufsaussichten nicht rosig waren, hat sie sich für die Ausbildung als Familienhelferin entschieden und seither nicht bereut: „Meine ‚Lehrergene‘ kann ich in diesem Beruf ja auch sehr gut umsetzen, wenn ich beispielsweise den Kindern bei den Hausaufgaben oder beim Lernen helfe.“  Zu den weiteren Aufgaben einer Familienhelferin gehört die Unterstützung bei der Kinderbetreuung, bei der Säuglings- und Kleinkinderpflege und bei der Haushaltsführung. „In den vergangenen Wochen habe ich beispielsweise eine Familie mit neugeborenen Zwillingen und eine Familie mit einem schwerkranken 6 jährigen Mädchen unterstützt. Da stehen die Pflege und Betreuung der Kinder und auch die Unterstützung der Mütter im Haushalt im Vordergrund.“ Wenn die Kinder etwas älter sind, wird die Betreuung angepasst: Gerlinde Niedermayr-Asamer zeigt ihnen Kartentricks, Kartenspiele, bastelt, liest vor und geht viel mit ihnen hinaus. Sie bezieht die Kinder auch in die Haushaltstätigkeiten wie Kochen oder Wäsche machen ein. „Ich liebe es mit den Kindern zu kochen – ich bin quasi die „Germteigtante“, weil ich gerne mit ihnen Kleingebäck aus Germteig mache. Wir flechten Mohnflesserl oder Brioche, machen Pizza, die sich jeder selbst belegen darf. Jetzt kommt die Keksezeit, in der wir wieder fleißig backen, vor allem Lebkuchen“, erzählt die Ottnangerin.

Dass der Beruf mit der eigenen Familie und der privaten Situation gut vereinbar ist, ist ein weiterer Grund, warum sie nach so vielen Jahren noch immer keinen anderen Beruf ausüben möchte: „Unsere Teamleitung nimmt auf unsere persönlichen Situationen Rücksicht. Ich konnte beispielsweise problemlos meine Arbeitszeit vorübergehend reduzieren, weil ich für einige Zeit meine Mutter nach einer Operation pflegte.“

Schmunzeln muss die Caritas-Mitarbeiterin, wenn sie an einen Einsatz denkt, wo ein kleiner Bub ihre Liebe zu Kaffee kannte: Jedes Mal, bevor er ihr nach dem Läuten die Haustür öffnete, drückte er noch schnell den Startknopf der Kaffeemaschine.

Die Caritas bietet die Mobilen Familiendienste im Auftrag der Sozialhilfeverbände/Magistrate an. Der Kostenbeitrag für die Familie ist sozial gestaffelt. Die restlichen Kosten werden aus öffentlichen Mitteln von den Sozialhilfeverbänden/Magistraten mit Unterstützung des Sozialressorts des Landes OÖ übernommen. NEU: Als „unkomplizierte erste Hilfe" gibt es seit Jahresbeginn eine Pauschale: In den ersten 21 Stunden fallen lediglich 5 Euro pro Stunde an. Die Caritas-Familienhilfe ist unter 0732/7610 2020 erreichbar. Nähere Infos und regionale Ansprechpersonen finden Sie auf www.mobiledienste.or.at.
Die Corona-Schutzmaßnahmen wie regelmäßige Testung der MitarbeiterInnen oder die notwendigen Hygienevorschriften werden natürlich eingehalten.