© Peter C. Mayr

Erneut mit Gütesiegel BGF ausgezeichnet

Die Caritas setzt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema Gesundheit im Betrieb auseinander. Für diese Betriebliche Gesundheitsförderung wurde den Mobilen Familien- und Pflegediensten nun bereits zum vierten Mal in Folge das Gütesiegel „Betriebliche Gesundheitsförderung“ verliehen. Am 29. März 2023 durften Cynthia Loibl und Doris Wurm, die Leiterinnen der Mobilen Familien- bzw. der Mobilen Pflegedienste, die Gütesiegel-Urkunde sowie die Plakette im Linzer Ursulinenhof entgegen nehmen. Das neue BGF Siegel ist von 2023-2025 gültig.

Bereits seit 2008 ist die betriebliche Gesundheitsförderung bei den Mobilen Familien- und Pflegediensten fix verankert. Seit 2011 dürfen die beiden Abteilungen das BGF Siegel führen. Angefangen mit einem Bewegungsprojekt für die Mitarbeiter*innen wurden im Laufe der Zeit weitere Maßnahmen entwickelt, um belastende oder störende Faktoren, die aus der Arbeit resultieren, zu erkennen und möglichst durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren.

Dazu werden regelmäßig Mitarbeiter*innen-Befragung durchgeführt und psychische Belastungen evaluiert. Die Ergebnisse daraus werden in den jährlichen Unternehmenszielen verankert und somit einer Bearbeitung zugeführt. Zusätzlich wurden u.a. Mitarbeiter*innen-Befragungen zum Thema Belastungserleben im Mobilen Dienst durchgeführt und auf Teamebene bearbeitet.

Ein Ergebnis der Befragungen zeigt, dass es eine besondere Herausforderung ist, dass Mitarbeiter*innen im mobilen Dienst ihre Arbeit bei den Kund*innen in deren Zuhause verrichten. Besonders Schicksale von Betreuten, deren Wohnumfeld, übergriffige, aggressive oder gewalttätige Kund*innen und Konflikte mit Angehörigen belasten die Mitarbeiter*innen. Da diese Faktoren nur begrenzt durch das Unternehmen beeinflussbar sind, liegt der Fokus der gesundheitsfördernden Maßnahmen insbesondere auf Weiterbildungen zur Persönlichkeitsbildung und zur Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit. Auch das Angebot von Team- und Einzelsupervision soll psychische Belastungen verringern. Zudem stehen auf Teamebene die Förderung einer guten Kommunikation und das Ermöglichen von Partizipation im Mittelpunkt der Maßnahmen.  

Ein eigens eingerichteter Gesundheits- und Qualitätszirkel greift regelmäßig die Ideen und Bedürfnisse aller Mitarbeiter*innen bezüglich Gesundheitsförderung auf. Jährlich werden zudem mit dem Teamorientierungsgespräch alle Mitarbeiter*innen zur Beteiligung eingeladen und bringen ihre Vorschläge zur Gestaltung des Arbeitsumfeldes ein. Die Steuerungsgruppe schließlich, zu der neben den Leiterinnen der Mobilen Familien- und Pflegedienste auch die Arbeitsmedizinerin, die Sicherheitsfachkraft sowie die Betriebsratsvorsitzende gehören, kümmert sich um die Umsetzung im Betrieb.

Seit 2008 wurden zahlreiche Maßnahmen auf organisatorischer Ebene umgesetzt mit dem Ziel, Mitarbeiter*innen in ihrer täglichen Arbeit möglichst gut zu unterstützen, wie z.B. die Einführung diverser Vivendi Software Pakete für die mobilen Anwendungen am Smartphone (bspw. Leistungs- und Arbeitszeiterfassung 2009; Personaleinsatzplanung 2015; Self Service mobiler Zugang zu Anträgen, Dienstplan und Arbeitszeitaufzeichnungen: 2018). Ebenso spielen neue Arbeitsmittel wie praktikable Dienstkleidung oder höhenverstellbare Tische für Teamleitungen eine Rolle. Ein Selbstverteidigungskurs und die Versorgung aller Mitarbeiter*innen mit einem Taschenalarm (2018) sollte die Sicherheit der Mitarbeiter*innen stärken. Die Installierung eines Einführungstages in der Zentrale für neue Mitarbeiter*innen im Jahr 2019 zur Verbesserung der Einschulung und zur besseren Identifikation hat sich ebenso bewährt wie die Ablaufänderung von Dienstbesprechungen.

Ebenfalls erweist sich das seit 2022 implementierte, teamübergreifende Format der Symposien, das allen Mitarbeiter*innen einmal im Jahr über die Team- und Gebietsgrenzen hinweg einen fachlichen Austausch, die Diskussion von wichtigen Themen und die direkte Möglichkeit der Rückmeldung von Bedarfen ermöglicht, als sehr positiv.

Ebenfalls gut angenommen wird die Kostenübernahme für gesundheitsbezogene Maßnahmen für Teams außerhalb der Arbeitszeit oder die Gesunde Jause bzw. Teamaktivität, die vom Betriebsrat bezuschusst werden.

„Wir freuen uns über die erneute Verleihung des Gütesiegels“, sagen Cynthia Loibl und Doris Wurm. „Wir werden uns allerdings nicht auf dem bisher Erreichten ausruhen, sondern stetig weiter an diesem wichtigen Thema dranbleiben.“