Daniel Fasthuber arbeitet zurzeit im Wohnbereich in St. Pius. Zuvor hatte der 20-Jährige aus St. Willibald eine Lehre als Elektroanlagenbautechniker abgeschlossen und anschließend den Zivildienst in St. Pius geleistet. Von der Arbeit im Behindertenbereich ist er derart begeistert, sodass er im Herbst seine Ausbildung zum Fachsozialbetreuer für Behindertenarbeit an der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe in Linz startet.
Wir haben ihm ein paar Fragen zu seinem Einsatz gestellt:
Wann genau hast du den Zivildienst gemacht?
D.F: Meinen Zivildienst habe ich mit 01. Juli 2019 begonnen und hätte ihn eigentlich mit 31. März 2020 beendet, da ich aber an der Arbeit so viel Gefallen fand, war die Rede, dass ich noch drei Monate als befristeter Angestellter dranhänge. Doch dann erreichte auch uns die Covid-19 Pandemie und mein Zivildienst wurde von der Behörde bis 31. Juni 2020 verlängert, das heißt mein Zivildienst dauerte insgesamt 12 Monate.
Wie hat dir der Zivildienst in St. Pius gefallen? Was war das Besondere daran?
D.F.: Als ich meinen Zivildienst im St. Pius begann, war ich im Vorhinein natürlich ein wenig aufgeregt, was mich erwarten würde und wie ich mit den Bewohnern und Bewohnerinnen umgehen soll, doch das sehr kompetente Betreuerteam in der Wohngruppe und die Bewohner haben mich sofort sehr herzlich aufgenommen und mich Stück für Stück eingearbeitet.
Der Zivildienst im St. Pius war für mich eine sehr schöne und lebensbereichernde Erfahrung. Das Arbeitsklima in der Gruppe war meiner Meinung nach außerordentlich angenehm, gefüllt von Fachexpertise, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Humor.
Das Besondere daran ist, die Möglichkeit andere Welten kennen zu lernen und auch mal andere Seiten des Lebens zu sehen. Wobei man auch sagen darf, dass man sich ruhig ‘‘ein Scheibchen abschneiden kann“ von den Bewohnern und Bewohnerinnen – wie sie ihren Lebensalltag meistern trotz Beeinträchtigung. Was ich anhand der Menschen mit Beeinträchtigungen wieder für mich entdeckt habe, ist das Freude-Finden an den kleinen Dingen im Leben und dass es die kleinen Aufmerksamkeiten, Gesten und zwischenmenschlichen Berührungspunkte sind, die das Leben erst richtig süß machen.
Aber auch, dass man sich manchmal über Kleinigkeiten zu schnell den Kopf zerbrechen kann, die es im Nachhinein betrachtet gar nicht wert waren. So nach dem Sprichwort „aus der Mücke einen Elefanten machen“.
Warum kannst du den Zivildienst in St. Pius weiterempfehlen?
D.F.: Man gewinnt sehr wertvolle Perspektiven auf das Leben selbst und die Erfahrungen dort können die eigene Lebensweise auf eine positive Art prägen.
Man hat flexible Arbeitszeiten, ein tolles Arbeitsklima, man darf sich auch selber einbringen bei der Gestaltung des Alltags und weil man sich dort einfach gut aufgehoben fühlt.
Ich möchte auch noch dazu sagen dass ich sehr dankbar bin für die Zeit als Zivildiener in St. Pius und wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich mich wieder für diese Einrichtung entscheiden
Warum hast du dich für eine Ausbildung im Behindertenbereich entschieden?
D.F.: Kurz gesagt, weil ich darin eine sinnstiftende Arbeit sehe, die mir Freude bereitet und mich sagen lässt „ich gehe gerne zur Arbeit.“
Welche Ausbildung machst du genau?
D.F.: Mit 14. September 2020 fängt meine Ausbildung zum Fachsozialbetreuer mit Schwerpunkt auf Behindertenarbeit in der Schule für Sozialbetreuungsberufe von der Caritas, kurz SOB, in Linz Salesianumweg 3 an.