Seit 40 Jahren arbeitet Leo Gfellner aus Peuerbach am Caritas-Standort St. Pius in Steegen/Peuerbach. Beim Zivildienst ist der gelernte Tischler hier „hängen“ geblieben und hat die Ausbildung berufsbegleitend nachgeholt. Die Arbeit gefällt ihm auch deshalb so gut, weil er über all die Jahre seine persönliche Liebe zum Sport einbringen hat können. Als Caritas-Mitarbeiter hat er in St. Pius Fußball, Tennis und Skifahren etabliert. Zusätzlich hat er als ehrenamtlicher Funktionär im OÖ Behindertensportverband die Sportlandschaft für Menschen mit Beeinträchtigung in Österreich mitgeprägt.
„Der Sport ermöglicht den Menschen in St. Pius Dinge zu erleben, die sie nie für möglich gehalten hätten und sie wachsen über sich selbst hinaus. Es sind unglaublich schöne Momente, die ihnen der Sport beschert und sie ihr ganzes Leben nicht mehr vergessen“, sagt Leo Gfellner, warum er sich für den Sport in St. Pius engagiert und fügt hinzu: „Außerdem tut Sport Körper und Seele gut. Er fördert den Teamgeist, weil man sich mit sich selbst und anderen auseinandersetzen muss.“
Er selbst hat ebenso seine ersten Kontakte mit den Bewohner*innen in St. Pius über den Fußball geknüpft. Mit der Katholischen Jugend wurden integrative Spiele veranstaltet. Die fußballbegeisterten Bewohner waren damals so alt wie er selbst. Als er dann in St. Pius zu arbeiten begann, stellte er das Team auf professionelle Beine und führte regelmäßige Trainings ein - mit Erfolg: „Das erste Turnier auf nationaler Ebene haben wir gleich gewonnen. Mehr als 20 Jahre waren wir dann zum Teil sogar mit zwei Mannschaften in der OÖ Fußball-Liga aktiv.“ Als langjähriger Funktionär im Behindertensportverband hat Leo Gfellner u.a. auch zehn Jahre lang das National-Team gecoacht und ist mit ihm zu Spielen in ganz Europa gereist. Als allmählich der Nachwuchs für das runde Leder in St. Pius ausging, begeisterte Leo Gfellner als Sportbetreuer die Bewohner*innen für Skifahren und Tennis. „Es geht nicht nur ums Gewinnen. Durch den Sport entwickeln sich die Menschen persönlich. Es ist nicht der Bewerb alleine, der zählt, sondern die wochenlange Vorfreude und die Nachfreude, die damit verbunden sind. Die Menschen erleben Anerkennung, aber sie wissen auch, dass man dafür regelmäßig trainieren muss.“ Der Sport hat die Bewohner*innen schon zu diversen Special Olympics Sommer- und Winterspielen geführt. Sogar bis nach Abu Dhabi und Athen sind die Athlet*innen gekommen.
Auch abseits der Trainingseinheiten in der Begleitung seiner Wohngruppe legt Leo Gfellner Wert auf Bewegung und frische Luft: „Einkaufen gehen erfolgt bei ihm ausschließlich zu Fuß. Im Sommer machen wir viel im Garten und wenn ich Wochenenddienst habe, biete ich immer Akivitäten an. Ich möchte die Menschen ein wenig fordern, aber natürlich nicht überfordern.“
Er selbst hingegen liebt das Extreme und stellte sich schon mehreren Rush Veranstaltungen. Dabei legen die Teilnehmer rund 130 Kilometer und 1500 Höhenmeer mit dem Rennrad zurück, bevor es mit Tourenski am nächsten Tag 2.000 Höhenmeter auf Berge wie Großvenediger, Dachstein oder Wildspitze hinaufgeht. Beim Linz-Marathon war der 61-Jährige heuer für die Caritas dabei und wurde mit 3:34:30 in seiner Altersklasse Dritter. „Vier Tage lang keinen Sport zu machen, halte ich gar nicht aus“, gesteht Leo Gfellner, der pro Woche 40 Kilometer mit den Laufschuhen zurücklegt. „Da kommen mir die Dienstzeiten im Bereich Wohnen sehr entgegen, weil ich dadurch das Glück habe, untertags Laufen gehen zu können.“
Verstärkung gesucht
Die Caritas sucht für die Betreuung, Pflege und Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigung Mitarbeiter*innen an verschiedenen Standorten im Bezirk Eferding und Grieskirchen. Nähere Informationen bei Josef Ratzenböck unter 07276/2566 7514