Wo ein Bremser im Team gut für alle ist

Seit fast 30 Jahren arbeitet Markus Wöß im Kompetenzzentrum für Hör- und Sehbildung der Caritas in Linz. Langweilig wurde dem Sozial- und Erlebnispädagogen dabei nie. Die Arbeit mit den Menschen ist umfang- und abwechslungsreich. Außerdem war er im Laufe der Jahre in den unterschiedlichsten Bereichen tätig: vom Lehrlingsbetreuer für Schuster, Schneider und Köche über den integrativen Hort bis hin zur Wohngruppe für erwachsene Blinde, die aktuell sein Arbeitsplatz ist.

Als er vor 30 Jahren im Kompetenzzentrum für Hör- und Sehbildung in der Kapuzinerstraße zu arbeiten begann, wurde dieses noch von einem Geistlichen geführt. Erst 2002 übernahm die Caritas OÖ das Zentrum, wo es vom  Kindergarten bis hin zur Berufsausbildung ein umfassendes Angebot für gehörlose, schwerhörige bzw. blinde und sehbeeinträchtigte Kinder und junge Menschen gibt. Der Linzer Markus Wöß ist Fachbetreuer für Blinde: „Als ich damals in der Ausbildung mit Augenmaske trainierte, war es vor allem eine Erkenntnis, die mich bis heute im Beruf begleitet: Wir sind viel zu schnell im Umgang mit Blinden. Als Blinder musst du dich sehr konzentrieren, was extrem anstrengend ist. Deshalb brauchen sie viel mehr Ruhephasen. In der Wohngruppe bin ich deshalb oft der Bremser im Team. Nicht wegen meines Alters, sondern mein Part ist, darauf zu achten, dass niemand überfordert wird.“

Die zwischen 24 und 31 Jahre alten Bewohner*innen arbeiten alle in der Caritas-Werkstätte St. Elisabeth, die sich am Ende der Kapuzinerstraße – am Froschberg – befindet. In ihrer Freizeit werden die fünf Erwachsenen sieben Tage in der Woche von Markus Wöß und seinen fünf jüngeren Kolleginnen begleitet: in die Stadt zum Einkaufen, zum Arzt oder bei Ausflügen. Das Leben in der Wohngruppe ist wie in einer großen Familie - mit Menschen, die zusätzliche Unterstützung brauchen und wo vieles geplant wird, damit der Alltag funktioniert.

 

Die fünf Bewohner*innen sind in ihrem Wesen und Entwicklungsstand sehr verschieden. „Wir gehen deshalb auf jeden individuell ein, weil es schwierig ist, mit allen etwas gemeinsam zu machen und weil sie auch Abstand voneinander brauchen.“ „Das Schöne an meiner Arbeit ist, dass wir die Bewohner*innen aufbauen. Wir üben viel mit ihnen und wenn sie wollen, können sie beispielsweise kochen, aufdecken oder Gemüse schneiden. Völlig selbständig werden sie allerdings nie wohnen können.“

An seiner Arbeit schätzt Markus Wöß, dass man gemeinsam im Team etwas bewegt, individuell auf die Bewohner*innen eingehen und sich vor allem selbst mit Ideen einbringen kann. Die Arbeit im multiprofessionellen Team ist nicht nur für die Bewohner*innen, sondern auch für ihn persönlich bereichernd. Neben seinen unmittelbaren Kolleginnen in der Wohngruppe, zählen im Haus Mitarbeiter*innen aus diversen Sparten der Sozialbetreuungsberufe zu seinen Kolleg*innen. Ebenso arbeiten Pädagog*innen, Kindergartenpädagog*innen, Hortpädagog*innen und Pflegeassistent*innen im Zentrum.

Caritas sucht Mitarbeiter*innen

Die Caritas OÖ sucht Mitarbeiter*innen an verschiedenen Standorten und für verschiedene Einsatzbereiche, wie beispielsweise in Kindergärten, in der Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen, in Wohngruppen für Menschen mit Beeinträchtigungen oder in den Seniorenwohnhäusern. Einen Überblick über die aktuellen Job-Angebote gibt es unter jobs.caritas-ooe.at