Michael Wilhelm und Bernadett Gumpenberger von der Inklusiven Redaktion haben Infrastruktur-Leiter Peter Sattlberger an seinem letzten Arbeitstag zum Interview gebeten. Mit ihm geht nach 42 Jahren eine Ära in St. Pius zu Ende.
Für Häuser, Heizung und Hof
Der gelernte Tischler begann 1981 als Hauswart, um die Haustechnik in Schuss zu halten. Er war vor allem für Wohnhäuser, die Werkstätte und die Weberei sowie für die neue Heizung angestellt worden. Damals gab es in St. Pius noch eine ca. 5 Hektar große Landwirtschaft mit Gemüse- und Getreideanbau, Hühnern, Schweinen und Stieren. Peter Sattlberger half hier v.a. beim Einbringen des Futters für das Vieh mit. Zu seinen vielfältigen Aufgaben zählten 19 Jahre lang auch das Abholen externer Kund*innen mit dem Bus – eine Runde war ca. 60 bis 70 km lang und im Winter oft eine Herausforderung.
Wachsendes Pius – wachsende Aufgaben und Verantwortung
In den 80er Jahren wuchs der Standort stark: „Ab 1987 hab ich ein Bauprojekt nach dem anderen begleitet – die Werkstätte im Haus 22, verschiedene Neubauten, Umbauten, Sanierungen, darunter auch die beiden Küchensanierungen, Aufzüge wurden eingebaut und bis zuletzt viele Energiesparmaßnahmen umgesetzt. Schon in den 80ern machten wir Dachbodenisolierungen, in den letzten 10 Jahren noch mehr Vollwärmeschutz.“ Doch war der Peuerbacher nicht nur in St. Pius tätig, sondern auch beim Bau der Werkstätten Andorf und Neumarkt, sowie beim Umbau und den Renovierungsarbeiten im Haus Eggerdingerstraße in Andorf dabei.
Die Aufgaben der Infrastruktur-Abteilung änderten sich mit der Zeit stark. „Die Gerätschaften wurden immer mehr, so hatten wir zum Beispiel ab dem Jahr 2000 Geschirrspüler, und damit kamen immer mehr Elektroarbeiten dazu.“ Eine der größten Veränderungen – und aufgrund der großen Verantwortung auch die größte Herausforderung seiner beruflichen Laufbahn – war die Übernahme der Leitung der Infrastruktur 2001. Damit erweiterte sich sein Verantwortungsbereich noch um die Wäscherei und die Reinigung. Zuletzt war er für insgesamt 21 Mitarbeiter*innen zuständig.
„Ich habe viel selbständig entschieden und musste mich trotzdem immer im Kostenrahmen bewegen, das Geld ist nie zu viel gewesen. Am meisten belastend war aber für mich, dass man die Sicherheit in St. Pius gewährleisten musste und dass hoffentlich nie was passiert. Ich hatte stets die Frage im Hinterkopf: Haben wir eh nichts übersehen? Ich habe immer gehofft, dass nie ein blöder Brand passiert oder dass wir nichts bei den Spielgeräten übersehen haben. Gott sei Dank ist nie was Grobes passiert. Dass ich diese Verantwortung nun nicht mehr habe, das macht mir das Pensiongehen am leichtesten“, gesteht der 62-Jährige.