1.500 Masken selbst genäht: Die gelernte Schneidermeisterin Regina Augdoppler, die von Caritas invita mobil begleitet wird, hat im Corona-Lockdown gemeinsam mit Bianca Kreische die Masken-Versorgung am Standort Engelhartszell und in den Außenstellen in der Region sichergestellt.
Der Corona-Lockdown stellte die BewohnerInnen und MitarbeiterInnen von Caritas invita in Engelhartszell vor große Herausforderungen. „Vor der Pandemie war der Alltag der Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen durch Routine geprägt. Die bekannten Abläufe und ein gewohntes Umfeld gaben Stabilität, die viele von ihnen im Leben brauchen“, sagt August Hinterberger, Leiter von Caritas invita. Mit der Krise kam jedoch das Gewohnte abhanden: Die Werkstätten mussten vorübergehend geschlossen, Freizeitangebote sowie Veranstaltungen abgesagt werden und für einige Wochen waren auch keine Besuche möglich. Neue Themen wie Notbetrieb, Sicherheitsabstände, strengste Hygienemaßnahmen und Sicherheitsbekleidung bestimmten plötzlich den Alltag der von der Caritas begleiteten Menschen. Die Situation löste Unmut, Ängste und Bedrückung aus.
Doch die Krise entpuppte sich auch für einige als Chance: wie etwa für Regina Augdoppler. Die gelernte Schneidermeisterin arbeitet am Caritas-Standort Engelhartszell in der Wäscherei und als integrativ Beschäftigte in einer Schneiderei in Peuerbach. Privat wird sie von invita mobil begleitet. Weil zu Beginn des Lockdowns Schutzmasken kaum zu bekommen waren, fragte August Hinterberger Regina Augdoppler, ob sie 50 Masken für invita nähen könne. Regina Augendoppler machte sich sofort ans Werk. Einige MitarbeiterInnen und BewohnerInnen von invita boten ihre Unterstützung an, sodass sie wie am Fließband nähen konnte.
Vor allem Bianca Kreische war ihr eine große Hilfe. Sie machte den Zuschnitt und das Aussäubern der fertigen Masken. Da die Nachfrage an Masken zu dieser Zeit enorm war, boten die zwei Damen an, weitere Masken anzufertigen: „Diese Arbeit machte uns große Freude. Es war toll, in so einer schwierigen Zeit einen wertvollen Beitrag leisten zu können und schön, etwas Sinnvolles machen zu können.“ Insgesamt produzierten die beiden Frauen 1.500 Masken. Das Nähen hatte aber auch noch einen weiteren positiven Effekt. „Durch dieses selbständige Arbeiten hat sich unser Selbstvertrauen stark verbessert, weil wir Durchhaltevermögen bewiesen haben“, sagt Regina Augdoppler. Außerdem hat sie wieder die Freude am Nähen entdeckt und schneidert mittlerweile anspruchsvolle Näharbeiten für sich selbst: „Ich habe gar nicht gewusst, dass ich das noch kann!“ Und noch einen positiven Nebeneffekt hatte das Masken-Nähen: Während der stundenlangen Näharbeiten haben sich die beiden Frauen besser kennen gelernt und die Gespräche sind immer tiefgründiger geworden: „Wir beide haben aus einem freundschaftlichen Nebeneinander ein Miteinander entwickelt.“