Ein Traum wird wahr: Caritas-Bewohner geht Tandemspringen

Vor Freude geweint

„Vor meiner Erkrankung hatte ich schon den Wunsch, einmal Fallschirm zu springen“, erzählt Mario Wolfsteiner. Doch aufgrund seiner vielen Schlaganfälle war er so stark beeinträchtigt, dass er viel Unterstützung benötigte, um überhaupt den Alltag zu bewältigen. Doch weil sich Mario Wolfsteiner schon seit Jahren sehnlichst einen Fallschirmsprung gewünscht hatte und weil er außerdem sein gesundheitlich stabil war, entschieden die Caritas-MitarbeiterInnen, dass sie dem großen Traum nicht mehr im Weg stehen wollten. Sie organisierten für ihn einen Gutschein für einen Tandemsprung, dem sie ihn zu Weihnachten überreichten. „Ich habe bei der Übergabe geweint vor Freude“, gesteht Mario Wolfsteiner. Beim Union Fallschirmspringerclub Linz löste er den Gutschein ein. Sein Tandemsprunglehrer war niemand geringerer als der Burgenländer Hans Schneeberger, der europaweit als Kameramann, der im freien Fall filmt, arbeitet. 

Aufs Atmen vergessen

Mario Wolfsteiner fieberte auf den Tag hin. Am Tag des Sprunges war er schon um sechs Uhr hellwach und unglaublich nervös, als er am Flugplatz eintraf. Doch Hans Schneeberger strahlte eine solche Ruhe aus, dass er sofort Wolfsteiners vollstes Vertrauen genoss. „Den Flug war für mich der reinste Horror: Es hat gerumpelt und gepumpelt“, erinnert sich der Waldkirchner. Bei 4000 Metern wurde die Tür geöffnet. „Ich stellte die Füße bei der Tür unters Flugzeug und sah nach links und nicht nach unten. Ich habe auf das Atmen vergessen. Ich habe automatisch die Augen geschlossen. Als ich sie wieder aufmachte, war der Flieger über mir“, beschreibt er den aufregenden Moment, als sein Traum wahr wurde.  „Der freie Fall war ein Wahnsinn. Es dauerte 58 Sekunden, dann wurde der Schirm von Hansi aufgemacht. Dann folgten die sechs schönsten Minuten in meinem Leben.“

Die überschäumende Freude Mario Wolfsteiners bewegte Tandemlehrer Hans Schneeberger so sehr, dass er ihn kurzerhand einlud, noch einmal mit ihm zu springen.