Sophie Schwarzbauer aus Timelkam macht aktuell ihre Ausbildung an der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe Josee in Ebensee. Schon mit 13 wusste sie, dass sie auf jeden Fall mit Menschen arbeiten möchte. Mit der Ausbildung zur Diplom-Sozialbetreuerin Behindertenarbeit hat die 19-Jährige genau die richtige Wahl getroffen. „In den Praktika sowie in der Schule wird mir bewiesen, dass das genau mein Beruf ist. Ich war immer schon eine sehr offene Person gegenüber Menschen, das kommt mir jetzt zu gute. Es ist ein sehr erfüllender Beruf.“
Auch die Begeisterung zum Motorsport begleitet Sophie Schwarzbauer. Zufällig hatte sie beim Motorcross-Fahren in Ungarn Markus Pösendorfer kennengelernt. Der Kletterer und begeisterte Motorcross-Fahrer sitzt seit einem Unfall mit Querschnittslähmung im Rollstuhl, lässt sich aber trotzdem nicht davon abhalten, seiner Begeisterung für den (Motor)sport weiterhin nachzugehen: der Erfolg gibt ihm recht: er glänzt auf vielen Wettkämpfen mit seinem adaptierten KTM-Quad. „Mich hat das so fasziniert, wie er seiner Leidenschaft nachgeht, dass ich damit das Thema für mein schulisches Fachprojekt gefunden hatte: ‚Sport/Motorsport mit Beeinträchtigung‘. Damit wollte ich zum einen aufzeigen, dass man trotz Rollstuhl alles machen kann, zum anderen welch große Bedeutung Bewegung für Menschen mit Beeinträchtigungen hat, für das soziale Leben, aber auch für den Körper.“
Schnell stand fest, dass Sophie Schwarzbauer das Projekt während ihres Praktikums in der Jugendgruppe im Assista Vöcklabruck durchführen würde. Da es zu diesem Zeitpunkt keine Motorcross-Rennen gab, organisierte die 19-Jährige als Alternative einen Ausflug in die KTM Motorhall. Mit dabei waren zwei motorsportbegeisterte Jugendliche, die sofort voller Begeisterung waren. Beide benützen einen Elektrorollstuhl, was bedeutete, dass die Reise gut geplant sein musste. „Ich wollte damit die beiden Jugendlichen motivieren und aufzeigen, dass man auch mit einer starken körperlichen Beeinträchtigung und selbst in einem noch so aktiven und körperlichen Bereich, alles machen kann, auch wenn es dazu einiger Hilfsmittel bedarf“, erklärt Sophie Schwarzbauer eines ihrer Projektziele. „Die KTM-Motorhall war zudem ein perfektes Ausflugsziel, um verschiedene Maschinen und Motoren des österreichischen Herstellers kennenzulernen. Und natürlich sollten die Jugendlichen viel Spaß und Freude an dem Ausflug haben.“
Ein paar Wochen später war es dann soweit. Um 8:30 Uhr machten sie sich zu viert, gemeinsam mit einem weiteren Betreuer, auf den Weg. Dort angekommen waren die zwei Jugendlichen sofort begeistert von der Vielfalt des Museums. Es gab viele kleine Stationen und interaktive Spiele, die den einen jungen Mann begeisterten. Der andere hingegen las jede Texttafel. Er ist dabei in eine andere Welt eingetaucht und hat sich intensiv mit den vielen Informationen beschäftigt.
Auf der Heroes-Ebene konnten viele Motorsport-Stars bewundert werden. Dort wurden auch emotionale Rennsportmomente auf einer 360°-Leinwand gezeigt, begleitet von lauten Renngeräuschen und mitreißender Musik. Dieses Spektakel war atemberaubend und hat die ganze Gruppe fasziniert. Im letzten Teil des Museums wurden sie noch von einer Mitarbeiterin begleitet, die ihnen viele interessante Fakten zum Museum erzählte.
Vollgetankt mit Informationen, hungrig und etwas müde machten sie sich auf den Heimweg. Noch im Auto auf der Rückfahrt war das Feedback der Jugendlichen klar. So „geile Ausflüge“ sollte es öfters geben. „Ich freue mich sehr, dass ich mit ‚nur einem Ausflug‘ den beiden so eine große Freude bereiten konnte“, sagt Sophie Schwarzbauer. „Ihre Augen z.B. leuchteten so sehr, als sie vor dem X-BOW-Auto standen. So offen, entspannt und glücklich habe ich sie selten zuvor gesehen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man mit seiner Arbeit solch eine Freude bewirken kann.“
Nähere Informationen zu Ausbildungen in Sozialbetreuungsberufen: www.ausbildung-sozialberufe.at