Ich mache seit September ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im heilpädagogischen Hort des Kompetenzzentrums für Hör- und Sehbildung. Dort unterstütze ich die Pädagoginnen bei ihrer Arbeit, kümmere mich um Kleinigkeiten welche die Arbeit meiner Kolleg*innen erleichtert, helfe wo Hilfe benötigt wird und beteilige mich an der Freizeitgestaltung.
Bei den Kindern bin ich bei der Hausübung und anderen Anliegen behilflich, verbringe mit ihnen die Freizeit und versuche mich generell so gut wie möglich einzubringen und meinen Beitrag zu leisten.
Ich durfte und werde weiterhin viel Neues kennenlernen, den Kontakt mit Menschen genießen und eine wunderschöne Erfahrung sammeln.
Große Bereicherung
Es ist ein wunderschönes Gefühl von den Kindern respektiert zu werden und von den Kolleg*innen positives Feedback zu erhalten. Am Anfang war alles neu und ich musste meine Umwelt erst kennen lernen. Nach dieser Kennenlernphase dann das Gefühl zu bekommen, Teil einer Gruppe zu sein, respektiert und gemocht zu werden, war sehr schön! Und auch jetzt sind Kleinigkeiten die mich spüren lassen, mir wird vertraut oder mit mir möchte man gerne Zeit verbringen, immer wieder eine Bereicherung.
Auch die sprachliche Barriere durch die Gebärdensprache (welche ich erst mit Beginn des FSJs anfing zu lernen) immer mehr zu überwinden und mit den Kindern gut kommunizieren zu können braucht seine Zeit. Deshalb ist es umso schöner, wenn man mit viel Geduld und Offenheit seitens der Kinder als mögliche Gesprächspartnerin wahrgenommen wird.
Eine immer wieder kehrende kleine Herausforderung ist es, die Kinder „einfach machen zu lassen“.
Damit meine ich beispielsweise bei Handlungen zuzusehen die sich als kleine „Hoppalas“ herausstellen und darauf ruhig und nicht bewertend zu reagieren.
Auch wenn man zuvor schon befürchtet hatte, dass das Saftglas womöglich zu vollgefüllt wurde und die Gefahr besteht dieses auszuleeren oder es vermutlich besser gewesen wäre anderes Werkzeug für bestimmte Tätigkeiten zu verwenden. Das sind Sachen die uns allen passieren und nur durch ausprobieren und eventuellem Scheitern kann man lernen nicht sofort zu verzweifeln und beim nächsten Versuch anders an die Sache heran zu gehen. Diese Erfahrungen sind sowohl für mich, als auch für die Selbstständigkeit der Kinder wichtig.
Beste Entscheidung
Die Arbeit mit anderen Menschen ist das mit Abstand Schönste am FSJ! Einerseits die herzliche und freundliche Aufnahme im Team, die offene und gleichzeitig unterstützende Art meiner Kolleg*innenge genüber mir und das große Miteinander. Andererseits macht mir natürlich auch die Arbeit mit den Kindern große Freude. Gemeinsam Spiele spielen, kreativ sein, neue Sachen lernen (beiderseits), sich auszutauschen und einfach eine schöne Zeit miteinander zu verbringen.
Durch das FSJ habe ich auch erkannt, dass ich definitiv eine Ausbildung im Sozialbereich machen möchte.Die Entscheidung fürs Freiwillige Soziale Jahr im Hort war eine der besten.
Es wird immer davon gesprochen, dass es „viel zurückgibt, eine „sinnvoll verwendete Zeit“ bedeutet, „Erkenntnisse im Hinblick auf sich selbst“ bringt, „neue Erfahrungen werden gesammelt“ und so weiter… und dem kann ich nur zustimmen. Ich kann nur jedem und jeder raten „Macht es!“