Hallo, mein Name ist Ayşenur Yabaneri. Ich komme aus der Türkei. Ich habe mein Studium an der Erciyes Universität im Fachbereich Wirtschaft abgeschlossen.
Seit ungefähr 7 Monaten arbeite ich freiwillig bei Carla, dem Second Hand Shop der Caritas in Linz. Während meines Projekts habe ich viele Erfahrungen gesammelt. Ich habe großartige Freunde gefunden und angefangen, eine neue Sprache zu lernen. Alle Ziele, die ich mir vor Beginn meines Projekts gesetzt hatte, habe ich erreicht. Ich kann sagen, dass die Caritas mir in vielerlei Hinsicht Inspiration gegeben hat.
Die Arbeit bei Carla
Bei Carla werden viele Spenden gesammelt – Kleidung, Bücher, Haushaltsgegenstände und ähnliches. Die gesammelten Gegenstände werden gereinigt und wieder nutzbar gemacht. Die gereinigten und als verwendbar befundenen Kleidungsstücke und anderen Gegenstände werden erneut bei Carla verkauft. Meine Freunde und ich hängen die gespendeten Sachen, die in Kartons ankommen, einzeln auf und stellen sie in den Laden. Das ist großartig, denn die Menschen spenden ihre Kleidung, die sie nicht mehr tragen möchten. Ich sehe, wie glücklich sie dabei sind. Manchmal kommen sehr alte Menschen mit liebevoll vorbereiteten Paketen, um ihre Kleidung zu spenden. Außerdem haben wir bei Carla ein Café. Hier können die Kunden während oder nach dem Einkaufen etwas essen und trinken.
Neue Kundenkarten entworfen
Während meines Projekts hatte ich keine feste Aufgabe. Ich habe überall geholfen, wo ich bei Carla gebraucht wurde. Manchmal habe ich die Schaufenster neu dekoriert, manchmal habe ich Kaffee oder Cocktails für die Kunden zubereitet. Und ich habe sogar die Kundenkarten, die Carla im nächsten Jahr verwenden wird, entworfen – was eine großartige Erfahrung für mich war. Es war mir eine große Freude, ein schönes Andenken bei Carla zu hinterlassen.
Sprache und Komfortzone
In den ersten Monaten, als ich ankam, konnte ich kein Deutsch. Aber sowohl mein Mentor als auch meine Arbeitskollegen haben mir sehr geholfen. Mit vielen konnte ich auf Englisch kommunizieren, aber ich bin auch nicht untätig herumgesessen und habe jeden Tag mein Bestes gegeben, um Deutsch zu lernen. Jetzt kann ich mich auf Deutsch ausdrücken.
Das ist meine Geschichte, und ich stehe noch ganz am Anfang. Ich bin froh, dass ich nicht auf meine Ängste und Sorgen gehört, sondern mutig gehandelt habe. Ich habe meine Komfortzone verlassen und bin ins Ausland gegangen. Wenn ich gewusst hätte, dass ich hier auf so hilfsbereite und wunderbare Menschen treffen würde, hätte ich mir keine Sorgen gemacht. Weit weg von meiner Familie, mit einer Sprache, die ich nicht kannte, und Menschen, die ich nicht kannte, habe ich hier mein Leben von Grund auf neu aufgebaut.
Dass diese Erfahrung so gut verlief, verdanke ich den netten Menschen um mich herum, vor allem der Caritas. Und ich bin immer noch unterwegs. Nichts ist vollständig, aber diese Erfahrung ist unbezahlbar.