Elisabethsammlung 2024
Armut in Österreich ist weiblich.
Armut ist in Österreich Realität: 336.000 Menschen sind absolut arm. Sie können sich so essentielle wie selbstverständliche Dinge nicht leisten: Die Miete nicht rechtzeitig bezahlen, im Winter nicht heizen oder nicht jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit zu sich nehmen. Von Urlauben oder dem Festessen zu Weihnachten träumen Armutsbetroffene ohnehin nur. 1,3 Millionen Menschen sind außerdem armutsgefährdet. Das ist jede*r Neunte!
In unserer Gesellschaft hat die Armut oft ein weibliches Gesicht. Der Alltag von vielen Frauen wird von finanziellen Sorgen bestimmt. Es sind Frauen, die für ihre Kinder sorgen, hart arbeiten und trotzdem schwer über die Runden kommen. Es sind Alleinerzieherinnen, die wegen der oft nicht gesicherten Kinderbetreuung in Teilzeit arbeiten müssen und nicht genug verdienen, um Miete,
Heizung, Essen und Kleidung für sich und ihre Kinder zu bezahlen. Es sind ältere Frauen, die jahrelang ihre Angehörigen gepflegt haben und mit einer kleinen Pension auskommen müssen.
Diese Frauen verdienen unsere Aufmerksamkeit, Solidarität und Hilfe. Während sich für viele Menschen die Lage nach den vergangenen Krisenjahren wieder normalisiert hat, ist sie vor allem für Frauen und Kinder weiterhin deutlich zu spüren. Denn Armut in Österreich ist weiblich und sie ist jung: 88.000 Kinder und Jugendliche sind stark armutsbetroffenen – mehr als doppelt so viele wie noch 2022. Neben den täglichen Herausforderungen verringern sich dadurch auch ihre Bildungschancen, womit das Risiko steigt, als Erwachsene selbst im Armut zu leben. Besonders betroffen sind auch Alleinerziehende und Frauen in der Pension. Fast die Hälfte (41 Prozent) aller Ein-Eltern-Haushalte (zu über 80 Prozent weiblich) ist armutsgefährdet. Diese besorgniserregenden Zahlen spiegeln sich auch in unseren Sozialberatungen wieder: Zwei Drittel der Menschen, die bei uns Hilfe suchen, sind Frauen, fast 20 Prozent sind Alleinerzieherinnen.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Nach wie vor sind Frauen für den Großteil der Fürsorgearbeit zuständig, sowohl in den eigenen Familien als auch in der Gesellschaft. Täglich leisten sie fast zwei Stunden mehr unbezahlte Arbeit als Männer. Auch darum arbeiten sie häufiger nur Teilzeit - zu Lasten eines gut bezahlten Jobs mit beruflichen Aufstiegschancen und in Folge einer ausreichenden Pension. Ein Leben in Armut ist auch ein einsames Leben: Sporteln im Verein, ein Schwimmbadbesuch oder eine Kinokarte sind nicht mehr leistbar. Die Teilnahme am sozialen Leben wird massiv erschwert und die Scham belastet Freundschaften und persönliche Beziehungen.
Diese Ungerechtigkeit wollen wir als Caritas nicht hinnehmen. Weil Frauen und Kinder eine gute Zukunft verdienen. Weil das Geschlecht nicht das Armutsrisiko bestimmen darf. Darum helfen wir Frauen in Not und setzen uns langfristig für eine gerechte Gesellschaft ohne Armut ein.
So hilft die Caritas in Oberösterreich:
Bis sich Menschen an die Caritas wenden, haben sie schon vieles versucht. Oft ist es kein leichter Schritt, doch egal warum jemand in Not geraten ist, die Caritas ist da. In unseren 15 Sozialberatungsstellen, dem Haus für Mutter und Kind und dem Krisenwohnen, Tageszentren sowie mit vielen anderen Leistungen helfen wir Menschen dabei, ihre Existenz zu sichern.
- Wir helfen armutsbetroffenen und -gefährdeten Menschen beim Bezahlen von Mietrückständen, Heiz- und Stromrechnungen - mit Beratung und Einmalzahlungen. Es ist uns ein Anliegen, dass Niedrigverdiener*innen erst gar nicht in die Armutsspirale kommen.
- Wir helfen armutsbetroffenen Frauen, sich und ihre Kinder versorgen zu können. In unserem Haus für Mutter und Kind und in unseren Krisenwohnungen erhalten Frauen und Kinder eine warme und sichere Unterkunft, Beratung, Babynahrung, Windeln und warme Kleidung für den Winter.
- Wir helfen Menschen, die sich Nahrungsmittel nicht mehr leisten können. In unseren Sozialberatungsstellen geben wir Lebensmittelgutscheine aus und versorgen im Tageszentrum Wärmestube obdachlose und armutsbetroffene Menschen mit warmen Mahlzeiten.
- Wir helfen auch jenen, die sich beim Schritt in eine Beratungsstelle schwertun. Der neue Caritas Wegweiser schafft Orientierung für Hilfesuchende und die Möglichkeit, anonym und unkompliziert zum passenden Hilfsangebot oder direkt zur Online-Beratung zu gelangen: www.caritas-wegweiser.at
Das bewirkt Ihre Spende:
- Um 35 Euro erhalten obdachlose Menschen im Zentrum Wärmestube warme Mahlzeiten.
- Um 40 Euro bekommen Jungfamilien und Alleinerzieherinnen in finanziellen Notlagen in unseren Beratungsstellen Gutscheine für
Windeln und Babynahrung. - Um 50 Euro gibt es für armutsbetroffene Menschen von der Caritas Lebensmittelgutscheine. Damit können sie am Monatsende, wenn das Geld knapp wird, das Essen kaufen
- Um 100 Euro bekommen Menschen in Not in den Caritas-Sozialberatungsstellen Unterstützung beim Heizen ihrer Wohnung, indem ein Teil der Kosten für Heizung oder Heizmaterial übernommen wird.
Sorgen Sie in Ihrer Pfarre mit der Elisabethsammlung gemeinsam mit uns dafür, dass möglichst niemand in unserem Land im kommenden Winter frieren muss, dass Kühlschränke nicht leer bleiben, Heizkörper nicht kalt und dass Kinder weiter Chancen und Perspektiven für eine bessere Zukunft haben.