Haussammlung für Menschen in Not in OÖ
Viele Oberösterreicher*innen haben durch die Teuerungen in den letzten Jahren den Boden unter den Füßen verloren und sind in absolute Notlagen gerutscht. Etliche mussten im Winter entscheiden, ob sie ihre Wohnung heizen oder lieber Lebensmittel einkaufen – für beides gleichzeitig reichte es nicht mehr. Dass die Teuerungen auch zunehmend Menschen aus der Mitte der Gesellschaft – wie etwa Niedrigverdiener*innen, teilzeitbeschäftigte Frauen, ältere alleinstehende Personen und Selbstständige – in die Not drängen, erleben wir in unseren Caritas-Sozialberatungsstellen täglich. Der Andrang dort ist so hoch wie nie zuvor. Viele der Hilfesuchenden warten aus Scham sogar so lange bis der Kühlschrank leer ist, um Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Das Motto der heurigen Haussammlung „Weil in Armut überlebt, aber nicht gelebt werden kann“ ist eine Metapher, welche die harten und oft prekären Lebensumstände der Menschen, die in Not geraten sind, beschreibt. Aufgrund der extremen Lebensbedingungen und der damit verbundenen Herausforderungen können Menschen in Armut kein erfülltes Leben führen. Wenn das Geld für Lebensmittel, Medikamente, Heizung, Miete oder eine neue Waschmaschine nicht reicht, wird jeder Tag ein harter Kampf. Gerade die Spenden aus der Haussammlung ermöglichen in solchen Situationen der Caritas rasche, unbürokratische und nachhaltige Hilfe.
So wurde im Vorjahr mit Spenden geholfen:
So hilft die Caritas
In unseren Projekten stehen Caritas-Mitarbeiter*innen Menschen in Not auch in diesen herausfordernden Zeiten mit Rat und Tat zur Seite.
- In 15 Caritas-Sozialberatungsstellen helfen wir Menschen, die in eine Notsituation geraten sind, mit Lebensmittelgutscheinen, Kleidung, Zuschüssen für Strom und Heizung sowie umfassender Beratung
- Im Tageszentrum Wärmestube finden obdachlose oder von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen eine Anlaufstelle und bekommen gegen geringes Entgelt eine warme Mahlzeit, können duschen und Wäsche waschen.
- Mit dem Help-Mobil, unserer medizinischen Hilfe auf vier Rädern in Linz, versorgen wir obdachlose Menschen und Personen ohne Sozialversicherung medizinisch, führen Beratungsgespräche und geben warme Kleidung, Schlafsäcke, Jause, etc. aus.
- In den Krisenwohnungen der Caritas finden Menschen in Wohnungsnot ein vorübergehendes Zuhause sowie Rat und Hilfe.
- In den Lerncafés der Caritas in Linz, Marchtrenk, Steyr, Vöcklabruck, Wels und Mattighofen werden Schulkinder aus sozial benachteiligten Familien beim Lernen unterstützt.
- Im Haus für Mutter und Kind in Linz finden Schwangere und Mütter mit ihren Kindern vorübergehend ein neues Zuhause und bekommen die Chance bekommen, ihr Leben neu zu ordnen.
Wir kommen mit den Klient*innen ins Gespräch, in Austausch. Wir fragen, wie es ihnen geht, wie ihre derzeitige Situation ist, wo sie schlafen, ob sie etwas brauchen, .... Also in allen möglichen Lebenssituationen kommen wir mit ihnen ins Gespräch und fragen, wie wir ihnen helfen können.
Was die meisten Frauen betrifft, ist, dass sie kein oder kaum ein funktionierendes soziales Umfeld haben. D.h., dass sie keine Familie haben, die sie auffangen kann, wenn sie in finanzieller Not sind oder wenn sie die Wohnung verlieren oder vom Partner fliehen müssen.
Unterhalten, Kaffee trinken, mit den Leuten reden...einfach nicht alleine sein.
Es gibt wirklich viele Gründe, warum die Leute zu uns kommen. Es fängt an bei Arbeitsunfähigkeit, Schulden, Krankheiten aber auch Todesfälle - lauter Kombinationen, wo dann die Leute in existenzielle Notlagen reinfallen.
Du kannst dich nicht komplett gehen lassen. Du versinkst nicht in ein Loch, wo dir keiner raus hilft, sondern es ist immer wieder jemand da, der mal kommt und sagt: das wäre zu machen oder das wäre noch eine Möglichkeit und gibt dir wieder Mut und ein bisschen Antrieb. Nächstes Ziel ist eine langfristige Wohnung und eine Arbeit, ein normales Leben einfach, so normal leben wie möglich.