Rund 50 Eltern und Großeltern von Jugendlichen mit Beeinträchtigung kamen am Montag, 28. Jänner, nach St. Isidor, um beim Themenabend „Schulpflicht beendet - was nun?“ zu erfahren, wie der Weg in das Berufsleben aussehen kann. „Für junge Menschen mit Beeinträchtigungen oder Lernschwächen ist es ohnehin nicht einfach, den geeigneten Berufsweg zu finden. Im Dschungel der Angebote verlieren Eltern und junge Menschen oftmals die Übersicht und auch den Mut“, erklärte Mag.a Katharina Strasser, Mitarbeiterin des Caritas-Projekts Meander, die den Abend organisierte.
Ihre Kollegin Martina Sturmberger von der Abteilung Berufliche Qualifizierung in der Caritas gab einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten nach der Pflichtschule - wie z. B. Berufliche Qualifizierung, Geschützte Arbeit oder Fähigkeitsorientierte Aktivität bei verschiedenen Trägerorganisationen. „Besonders beliebt sind natürlich Plätze mit mehr Entlohnung, kurzer Laufzeit und großen Vermittlungschancen am allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Anforderungen dafür sind aber dementsprechend hoch. Junge Menschen mit schwerer, mehrfacher oder psychischer Beeinträchtigung haben es deshalb viel schwerer einer Arbeit oder Beschäftigung nachzugehen“, erklärte Martina Sturmberger.
Ansprechstelle im Heimatort
Erste Ansprechstelle im Heimatort sind in jedem Fall die BedarfskoordinatorInnen vom Land Oberösterreich in den Bezirkshauptmannschaften oder Magistraten. Sie unterstützen Betroffene und Familien beim Finden eines geeigneten Ausbildungs- bzw. Beschäftigungsplatzes. Sie kümmern sich um die Durchführung des behördlichen Verfahrens, Wohnen und Fahrtkosten für Menschen mit Beeinträchtigung. Caritas-Mitarbeiterin Martina Sturmberger riet, sich möglichst frühzeitig bei der Bedarfskoordination vorzustellen und sich auch bei anderen Trägerorganisationen zu informieren. Die Caritas-Mitarbeiterin und auch BesucherInnen gaben Tipps zum Recherchieren und wie das persönliche Netzwerk ausgebaut werden könne.
„Es ist wichtig, seine Träume zu leben und an sich zu glauben. Nicht immer ein Nein als endgültig zu akzeptieren und für sich selbst einzustehen“, machte Martina Sturmberger Mut, die Chancen zu sehen und zu nutzen.
Weitere Veranstaltungen geplant
„Von Seiten der Eltern und Angehörigen war eine große Verunsicherung und ein starkes Bedürfnis nach Orientierung spürbar. Wir konnten an dem Abend nicht alle Fragen behandeln, sehen es aber als Startpunkt für weitere Veranstaltungen. Gerne laden wir dazu ExpertInnen aus verschiedenen Bereichen ein, um Informationen aus erster Hand, welche Eltern und Angehörige sonst nur von unterschiedlichen Stellen erlangen, an einem Ort zu bündeln“, sagt Katharina Strasser, Mitarbeiterin des Caritas-Projekts Meander.
Das Projekt Meander bietet psychologische Beratung für Eltern und Angehörige von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung. Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie hier.