Wie vielfältig der Unterricht für die angehenden Diplom-SozialbetreuerInnen in der Fachrichtung Familienarbeit ist, zeigt alleine das Unterrichtsfach „Alltagsmanagement und Haushalt“. „Hier werden u.a. Kompetenzen im Haushalt in Theorie und Praxis vermittelt“, sagt die Lehrende Magdalena Lengauer, BEd. „Ressourcenorientiertes und ergonomisches Arbeiten zählen dabei ebenso zum vermittelten Lehrstoff wie Kochen, Wäschepflege oder Ordnung schaffen. Denn die AbsolventInnen sollen befähigt werden, einen Haushalt gut führen zu können.“
Praktisch geübt werden beispielsweise Kinderjause, Grundteige, schnelle Küche, Einkochen (Säfte, Marmelade, Einlegen von Obst und Gemüse) oder das Zubereiten von Mahlzeiten bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten. „Ich versuche immer so viele Gerichte wie möglich auszuprobieren, damit die Studierenden ein Rezept-Repertoire für die Arbeit in der Familie haben. Auch die Resteverwertung und das Warenkorbkochen spielt eine große Rolle – denn später sollen sie mit vorhandenden Zutaten ausgewogene Mahlzeiten zubereiten können.“
Die Internationale Küche steht ebenso auf dem Programm, damit die Studierenden das Essen anderer Nationen kennen lernen. Was lag also näher, als die Erfahrungen der vier Klassenkameradinnen, die ihr 6 wöchiges Sozialpraktikum in Indien absolviert hatten, einzubinden? Sie hatten ja schon von den leckeren Rezepten und unterschiedlichen Gewürzen erzählt – und dass es in Indien üblich sei, mit den Fingern zu essen. Ein spannendes Thema für die ganze Klasse.
Unter Anleitung der Profis bereiteten also die Studierenden der 5FT in Zweierteams typische indische Speisen zu: Ladyfingers (Okraschoten mit Tomaten und Gewürzen), Kichererbsen Curry mit Reis, Chapati (indisches Brot), Dal Makhani (eine Art Suppe mit Linsen und Bohnen und vielen verschiedenen Gewürzen) und Blumenkohl süß-sauer gekocht. Außerdem haben die Schülerinnen eine Chaimischung aus Indien mitgebracht, welche ebenfalls zubereitet wurde.
Das Ergebnis begeisterte alle und zeigte, wie gut das Essen mit unterschiedlichen Gewürzen schmecken kann – und dass es nicht immer nur Salz oder Suppenpulver zum Würzen sein muss. „Das Essen mit den Fingern zu sich zu nehmen war für uns sehr interessant“, so Lengauer. „Denn es zeigte, dass man sich somit viel mehr mit dem Essen beschäftigt und deutlich langsamer und genussvoller isst.“ Auch Schuldirektor Dr. Helmut Rockenschaub und die Lehrende Mag.a Gudrun Krenn wurden zum Fingerfood-Essen eingeladen. Das Essen kam so gut an, dass ein weiterer indischer Kochunterricht geplant ist.