„Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen“ - Befragung an der Schule für Sozialbetreuungsberufe, Salesianumweg Linz.

Die vorliegenden Befragungen sind im Rahmen des Unterrichtsfachs Humanwissenschaftliche Grundbildung Soziologie unter der Leitung von Hr. Mag. Martin Böhm im Wintersemester 2020/21 an der Schule für Sozialbetreuungsberufe, Salesianumweg Linz, entstanden. Im Rahmen des Diplommoduls beschäftigten sich die AusbildungsteilnehmerInnen mit dem Thema „Die Corona-Pandemie und dessen Auswirkungen“ und der Gestaltung eines Fragebogens. Im Folgenden wird kurz auf die Ergebnisse der zwei Befragungen eingegangen. Die Detailergebnisse entnehmen Sie bitte den Ergebnispräsentationen.

 

Zusammenfassung der Ergebnisse der Umfrage der Diplommodul-Klasse A

Eckdaten:

Fragebogenentwicklung: Dezember 2020/Jänner 2021

Befragungszeitraum: 17. Jänner – 07. Februar 2021

Rücklaufquote: 48,5 % (N=126) (AusbildungsteilnehmerInnen gesamt: 260; ohne Vorbereitungslehrgang)

 

Schwerpunkte:

Arbeitsbelastung und Unterstützungsangebote

  • Für rund 80% hat sich die Arbeitsbelastung erhöht. Am stärksten war die Arbeitsbelastung in der sozial/pädagogischen Begleitung – für fast 2/3 der Befragten hat sich in diesem Bereich die Arbeitsbelastung sehr und für etwas über 1/3 eher erhöht. Auch der administrative, organisatorische Aufwand hat sich für die Hälfte der Befragten sehr erhöht, für rund 40% eher erhöht.
  • Über 1/3 der Befragten wurden am Arbeitsplatz durch FremdarbeiterInnen unterstützt.

 

Impfung

  • Jeweils etwas über ein Drittel der Befragten gab an, sich impfen bzw. sich nicht impfen zu lassen. Rund 30% sind noch unentschlossen.
  • Fast die Hälfte der Befragten gab an, Angst vor den Risiken und Nebenwirkungen einer Impfung zu haben. Etwas mehr als die Hälfte fühlt sich nicht ausreichend bzgl. Wirkstoff und Nebenwirkungen informiert.
  • Generell befürchten mehr als die Hälfte der Befragten Konsequenzen bei einer Nicht-Impfung. Am stärksten wird dies bei Reisen befürchtet (rund 83%).

 

Familie, Ausbildung und Beruf

  • Jeweils mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sich die Covid-Pandemie zwar negativ auf das Familienleben ausgewirkt hat, jedoch auch, dass die Familie durch die Pandemie näher zusammengerückt ist.
  • Über 60% der AusbildungsteilnehmerInnen mit schulpflichtigen Kindern gab an, dass sie als Eltern das Homeschooling gut annehmen konnten. Etwas mehr als die Hälfte der befragten Eltern gab an, dass auch ihre Kinder das Homeschooling gut annehmen konnten.

 

Medien

  • Die Statistiken der öffentlich-rechtlichen Medien über Infektionsfälle wurden von knapp mehr als der Hälfte der Befragten (51,2%) als eher bis gar nicht hilfreich beurteilt.

 

 

Zusammenfassung der Ergebnisse der Umfrage der Diplommodul-Klasse B

Eckdaten:

Fragebogenentwicklung: November 2020/Dezember 2020

Befragungszeitraum: 11. Dezember bis 05. Jänner 2021

Rücklaufquote: 51,5 % (N=134) (AusbildungsteilnehmerInnen gesamt: 260; ohne Vorbereitungslehrgang)

 

Schwerpunkte:

Psychische Gesundheit

  • Für über zwei Drittel der Befragten haben sich die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sehr bis eher negativ auf ihre psychische Gesundheit ausgewirkt. Rund jeder Fünfte gab an, dass die Maßnahmen keine Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
  • Größte Unterstützung, um der Situation im 2. Lockdown gut umzugehen, waren Freunde und Familie.
  • Ausgangsbeschränkungen sowie die Einschränkung sozialer Kontakte wurde vor den Schließungen von Veranstaltungen und Freizeitmöglichkeiten als jene Maßnahme genannt, die sich am negativsten auf die psychische Gesundheit ausgewirkt hat.
  • Über ein Drittel der Befragten (36,6%) gab an, dass sie während des Lockdowns sehr bzw. eher einsam waren. Die Mehrheit der Befragten gab an „eher nicht“ (36,6%) bis „gar nicht“ (26,9%) einsam gewesen zu sein.

 

Suchtverhalten

  • Hinsichtlich des Suchtverhaltens in der Pandemie ergab die Umfrage, dass sich für rund die Hälfte der Befragten das Suchtverhalten nicht veränderte;
  • Der Tabakkonsum hat sich bei mehr als ein Drittel der Befragten erhöht.

 

Freundschaft und soziale Kontakte

  • Für über zwei Drittel der Befragten hat sich die Pandemie eher bis sehr negativ auf die sozialen Kontakte ausgewirkt und über die Hälfte der Befragten konnten das Bedürfnis nach sozialer Interaktion nicht zufriedenstellend bewältigen.

 

Maßnahmen der Regierung und die Auswirkungen

  • Mehr als die Hälfte der Befragten finden die Maßnahmen, die aufgrund der Pandemie in Österreich gesetzt wurden, als gerechtfertigt. Jeder zehnte Befragte gab hingegen an, dass die Maßnahmen gar nicht gerechtfertigt sind.
  • Fast ein Drittel der Befragten macht sich sehr große Sorgen um die wirtschaftliche Zukunft Österreichs; mit denjenigen, die diese Frage mit „ja, eher“ beantworteten sind es rund 75% der Befragten, die sich um die Zukunft Österreichs Sorgen machen.

 

Kommunikation und Information

  • Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass weder die Regierung noch die Medien die Informationen wahrheitsgemäß wiedergeben und ein Fünftel der Befragten gab an, dass sie ihre Meinung in Bezug auf die Pandemie nicht frei äußern können. Die Mehrheit hingegen (77,6%) gab an, dass sie ihre Meinung in Bezug auf die Pandemie sehr bis eher frei äußern können.

 

Homeschooling und Vereinbarkeit von Familie, Ausbildung und Beruf.

  • Für rund ein Sechstel der Befragten kam es während der Pandemie zu sehr herausfordernden Situationen im Haushalt; mehrheitlich gelang jedoch die Trennung zwischen Beruf und Familie gut.
  • Für rund zwei Drittel der Befragten stellte das Homeschooling eine Herausforderung dar; die Vorbereitung auf das Distance-Learning seitens der SOB-Linz, Salesianumweg wurde von über zwei Drittel als ausreichend beantwortet.