Da sie im Lockdown viel Freizeit hatte, suchte sie sich ein ehrenamtliches Engagement. Trotz neuem Job engagiert sich Sara Wintereder weiterhin einmal in der Woche freiwillig in der Wärmestube.
Die Wärmestube in Linz ist ein Tageszentrum für obdachlose Menschen und jene, die von Obdachlosigkeit bedroht sind. Andere sind in schwierigen finanziellen oder sozialen Verhältnissen. Jeden Tag kann man sich dort tagsüber aufhalten, essen, duschen, im Ruheraum zurückziehen oder Wäsche waschen. Auf Wunsch kann bei den Sozialarbeiter*innen eine Beratung in Anspruch genommen werden. Es gibt bei uns Fächer, um seine Habseligkeiten einzusperren.
Viel Freizeit im Lockdown
Dort angefangen zu arbeiten habe ich, weil mein Job wegen dem Lockdown nicht zustande kam und ich auf einmal ganz viel Freizeit hatte. Das war mir gar nicht Recht und ich habe mich um ein Ehrenamt umgesehen. Dann hat es mir dort so gut gefallen, dass ich trotz Jobbeginn kurz darauf nun noch immer jeden Montag dort bin. Meistens helfe ich in der Küche bei der Essensausgabe und beim Abwaschen, rede mit den Besucherinnen über dies und das oder suche eine passende Hose für einen Besucher. Seit kurzem hat sich auch ein „Schachturnier“ ergeben. Die anderen Zivis und ich spielen abwechselnd Schachturniere gegen einen Besucher, der große Freude daran hat.
Hilfsbereit zur Seite stehen
In der Wärmestube bin ich meistens bei guter Laune, obwohl viele Besucher*innen hier schwere Lebensgeschichten mit sich herumtragen. Anfangs war ich skeptisch, ob ich mich gut genug von der Schwere mancher Situationen abgrenzen kann, und ob mich dies zuhause auch noch bedrücken wird. Ich denke, meine Rolle ist es derzeit geworden, mit Witz und Unkompliziertheit meinen Kontakt anzubieten und hilfsbereit zur Seite zu stehen. In nächster Zeit würde ich aber gerne wieder mehr ins Gespräch kommen und vielleicht auch für den einen oder die andere eine Person sein, an die sie sich mit ihren alltäglichen Sorgen wenden können.