Die Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe am Salesianumweg in Linz bietet heuer ab September wieder einen zweijährigen integrativen Lehrgang für Fach-Sozialhelfer*innen in der Behindertenbegleitung (IBB) an. Die Ausbildung ist ab 19 Jahren möglich und für all jene gedacht, die Lernschwierigkeiten haben und einen Beruf ergreifen möchten, in dem sie mit Menschen arbeiten. Einen Infoabend gibt es am 29.1. um 16 Uhr. Nähere Infos und Anmeldung bis 10. März unter www.sob-linz.at.
Im vergangenen September starteten gleich 5 Schüler*innen mit dem IBB-Lehrgang. „Ich habe den Vorbereitungslehrgang gemacht. Dann wollte ich mit Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten“, erzählt die 20 Jährige Valentina Silwanis aus Hellmonsödt. „Für die IBB-Ausbildung habe ich mich entschieden, weil sie einfacher ist. Für mich ist das Lernen schwierig. In der IBB haben wir weniger Stunden Unterricht und weniger Stoff zum Lernen.“
„Die reguläre Behindertenbegleitung-Ausbildung war für mich zu schwer“, ergänzt der ebenfalls 20 jährige Florian Plakolm aus Gallneukirchen. „Ich wollte aber gerne in diesem Bereich bleiben und weiterhin mit Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten. Deshalb habe ich mich dann für die IBB-Ausbildung entschieden. Die 28 jährige Mary Jane Wittine aus Traun bemerkt: „Weil ich weiß, wie es ist, ein Mensch mit Beeinträchtigung zu sein, in geschützten Werkstätten zu arbeiten, deshalb möchte ich Menschen mit Beeinträchtigung unterstützen.“
Im Praktikum bestätigt sich der Weg der Schüler*innen. „Der Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung gefällt mir. Ich kann mit den Menschen reden und sie unterstützen, wenn sie Hilfe brauchen. Ich fühle mich sehr wohl im Praktikum“, sagt der 21 jährige Ahmed Elsayad aus Linz. Valentina Silwanis absolviert ihr Praktikum in einer Werkstätte. „Dort arbeiten wir mit Leder, wir machen z.B. Schlüsselanhänger. Mir gefällt es, anderen Leuten zu helfen – und auch das Basteln gefällt mir sehr, “ erzählt sie.
Zweite Lehrkraft unterstützt im Unterricht
Die fünf IBB-Schüler*innen haben sich von Anfang an gut in der Klassengemeinschaft aufgenommen gefühlt. „Die IBB-Klasse ist super in der regulären Klasse integriert“, berichtet die 20 jährige Franziska Probst aus Linz. „Die Schüler*innen der regulären Klasse finden es toll, dass wir, die IBB, auch dabei sind und nicht in einem anderen Raum unterrichtet werden. Meistens gibt es eine zweite Lehrkraft, die uns unterstützt, wenn wir Fragen haben. Generell wird geschaut, dass wir den Lernstoff, den wir durchnehmen, verstehen.“ Die Schüler*innen der IBB haben zudem in ein paar Fächern eine extra Prüfungsvorbereitungsstunde.
Nach der zweijährigen Ausbildung können die Fachsozialhelfer*innen in Wohngruppen oder Werkstätten Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit Beeinträchtigungen unterstützen - ob beim Einkaufen, in der Freizeit, bei der Pflege oder im Haushalt. Darauf freuen sich die jungen Menschen schon.
Einzigartiger Lehrgang in Oberösterreich
Seit 2016 findet der oberösterreichweit einzigartige Lehrgang regelmäßig in der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe statt. Maximal fünf Schüler*innen werden dabei in die Klasse aufgenommen.
Aufnahmekriterien
Die Aufnahmekriterien für die integrative Ausbildung zur Fach-Sozialhelfer*in für Behindertenbegleitung sind ein Sonderpädagogischer Förderbedarf, eine Anerkennung nach dem Behindertengesetz oder eine leichte Intelligenzminderung. Wer sich bewerben möchte, muss Lesen und Schreiben können, einen Pflichtschulabschluss haben und mindestens 19 Jahre alt sein. Das Aufnahmeverfahren dauert einen halben Tag und besteht aus einer Überprüfung von Grundfertigkeiten, einer Gruppenaktivität und Einzelgesprächen.
Kontakt:
Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe, Salesianumweg 3, 4020 Linz 0732/7610 4710, www.sob-linz.at