Der Rotary Club Linz spendete 50.000 Euro für die neue Gehörlosenschule der Caritas in der Demokratischen Republik Kongo. „Bildung ist der beste Weg für Kinder mit Beeinträchtigung, um der Armutsfalle zu entkommen und in ihrer Heimat selbstbestimmt für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können“, sagt Erhard Kargel, Präsident des Rotary Clubs Linz. Bischof Manfred Scheuer und Caritas OÖ-Direktor bedankten sich für die Unterstützung.
Der Rotary Club Linz finanzierte mit den 50.000 Euro Möbel, Unterrichtsmaterial, Rucksäcke, Hefte, Schuluniformen und Hörgeräte für die Kinder. Ein Teil des Geldes fließt auch in die Gebärdensprach-Ausbildung von Lehrer*innen und Eltern. „Bei meinen Besuchen ist es immer wieder berührend, mit den Eltern, die einen Kurs in der Gebärdensprache gemacht haben, zu reden. Viele von ihnen haben dadurch zum ersten Mal mit ihren Kindern richtig ‚sprechen‘ können und sind dafür unendlich dankbar“, erzählt Andrea Fellner von der Auslandshilfe der Caritas OÖ. 2016 wurde sie auf die Gehörlosenschule aufmerksam: „Die Umstände für die Kinder waren katastrophal: Es gab keinen Strom, keine Toiletten und keine Waschbecken. Das Klassenzimmer war ein finsterer, feuchter Keller. Wie sollen gehörlose Kinder lernen, wenn sie wegen der Dunkelheit im Raum nichts sehen?“ Den Lehrer*innen fehlte auch eine Gebärdensprach-Ausbildung, um die gehörlosen Kinder entsprechend unterrichten zu können.
Die Caritas OÖ beschloss, die Situation zu verbessern und ein eigenes neues Schulgebäude zu bauen. Zur Überbrückung wurden Klassenräume angemietet. Heuer im Frühjahr konnte das neue Gebäude mit 12 Klassenräumen eröffnet werden. „Dank Spenden, Patenschaften und dem Land OÖ, das ein Viertel der Baukosten übernommen hat, konnten wir die neue Schule finanzieren“, freut sich Franz Kehrer, Direktor der Caritas OÖ.
Auch bei Bischof Manfred Scheuer ist die Freude groß: „Ich bin dem Rotary Club Linz sehr dankbar für seine großzügige Spende. Die Gehörlosenschule in Matadi in der Demokratischen Republik Kongo ermöglicht Bildung und gesellschaftliche Integration für Kinder, die sonst nicht entsprechend gefördert würden. Es werden ihnen Lebensperspektiven eröffnet. Die gelungene Verwirklichung dieses Schulprojekts steht stellvertretend für die verantwortungsvolle Entwicklungszusammenarbeit in Ländern wie Kongo, das ein Schwerpunktland der Caritas Oberösterreich ist.“
Die Gehörlosenschule umfasst drei Kindergarten- und Vorschulgruppen, sechs Grundschul-Klassen und vier Klassen der Sekundarstufe, wo gehörlose Jugendliche von 12 bis 18 Jahren neben der Matura auch Schneidern & Nähen oder Informatik & Administration lernen. Für die gehörlosen Kinder eröffnen sich durch die Berufsausbildung noch nie dagewesene Perspektiven. Sie bekommen die Chance, einmal ein selbstbestimmtes und selbständiges Leben führen zu können“, so Andrea Fellner.
In der DR Kongo, einem der ärmsten Länder der Welt, können Kinder mit körperlicher Beeinträchtigung normalerweise nie eine Schule besuchen und einen Beruf erlernen. Oft werden sie von der Familie sogar verstoßen und müssen betteln, um zu überleben. Weniger als 10 Prozent dieser Kinder werden überhaupt medizinisch und therapeutisch betreut. Nur 5 bis 8 Prozent werden eingeschult: Es gibt einerseits zu wenige Schulen, andererseits können sich die Eltern oft das Schulgeld nicht leisten.
Spendenkonto
Raiffeisenlandesbank
Verwendungszweck „Gehörlosenschule Matadi“
IBAN: AT20 3400 0000 0124 5000
BIC: RZOOAT2L